Friesland (2015) – Detaillierter Bericht

Mit der HELIOS in den Niederlanden …

1. Etappe: Sa 18. – Do 30. Juli 2015
Wesel – Zutphen – Zwolle – Zwartesluis – Steenwijk – Echtenerbrug – Janeslot – Heeg
Im Juli sind die letzten Arbeiten an der Helios erledigt. Das Wasser im Rhein fällt rapide und gerade noch rechtzeitig kommt Helios ins Wasser. Nachdem alle Dinge für den sechswöchigen Törn an Bord sind, starten wir am So, den 19. Juli. Es geht Rhein abwärts über die Ijssel Richtung Friesland. In Zwartesluis stellen wir den Mast. Wir verbringen einige ruhige Tage in Friesland bei teils sonnigem, aber auch stürmischem und regenreichem Wetter. Wir, das ist Skipper Uwe mit seiner Frau Marita. Unser Schiff ist eine Sund 27. Ein Stahlschiff gebaut auf der Volkswerft Stralsund mit 1,40 m Tiefgang und einer Masthöhe von 12,30 m.

2. Etappe: Do 30. Juli – So 2. August 2015
Heeg – Stavoren – Enkhuizen – Medemblick – Kornwerderzand (Makkum)
In Heeg treffen wir die HESY, ein weiteres Segelschiff der Weseler Segel-Kameradschaft e.V. An Bord Roswitha und Rudi Kellersohn. Zusammen geht es bei flotter Fahrt nach Stavoren und am nächsten Tag über das Ijsselmeer etwas langsamer nach Enkhuizen. An beiden Abenden sitzen wir nach einem Rundgang jeweils durch die Städte gemütlich zusammen und es gibt viel zu erzählen. Da sich ein stabiles Hoch ankündigt, segeln wir schon am nächsten Tag Richtung Abschlussdeich. Eine Nacht liegen wir in Medemblick und dann vor der Schleuse Kornwerderzand. Eine Radtour führt uns entlang des Abschlussdeiches nach Makkum und zurück.

3. Etappe: Mo 3. – Do 13. August 2015
Kornwerderzand – Oost-Vlieland – Terschelling – Harlingen – Kornwerderzand – Oudeschild/Texel
Es folgen nun zwei Wochen mit den drei Inseln Vlieland, Terschelling und Texel und zwischendurch zwei Tage in Harlingen. Das Segeln im Gezeitenfahrwasser ist anspruchsvoll und spannend. Vor Vlieland hält der Anker nicht im mächtigen Vliestrom. Trotz doppeltem Rotlicht -also Hafensperre- fahren wir in den Hafen von Vlieland legen uns als 12-tes Boot in ein Päckchen. Dort entdeckt uns Hendrik, der Sohn der Familie Blume, auch WSK-Mitglieder und wir verbringen wieder einen netten Abend. Die Inseln erkunden wir mit unseren Klapprädern. Am Strand halten wir es meist nicht lange aus. In die Nordsee zieht es uns auch meist nur für kurze Zeit. Dafür streifen wir mit den Rädern viel durch die Wälder. Harlingen erkunden wir mit Hilfe eines ausgearbeiteten Stadtrundganges. Es lässt sich auch prima shoppen. Der Skipper bekommt einen neuen Schlechtwetteranzug.

4. Etappe: Fr 14. – Mi 19. August 2015
Oudeschild/Texel – Den Oever – Andijk – Horn – Edam – Utdam – Amsterdam
Um rechtzeitig zur AmstelSail 2015 zu kommen, geht es über Den Oever zurück ins Ijsselmeer nach Andijk und von da weiter nach Hoorn. Von dort segeln wir nach Edam, wo wir zwei Regentage abwettern. An Marken vorbei geht es bei stürmischem Wetter nach Uitdam. Von dort geht es durch die Orangesluis auf der Ij nach Amsterdam.

5. Etappe: Mi 19. – So 23. August 2015
AmstelSail
Um im Sixhaven, gegenüber des Amsterdamer Hauptbahnhofs, noch ein Plätzchen zu bekommen, liegen wir dicht gedrängt Boot an Boot. Nach zwei Tagen im Päckchen ergattern wir eine Box und können uns vom hektischen Treiben rund um dieses grosse Seglerfest jeweils auf unsere Helios zurückziehen und durchatmen.

6. Etappe: So 23. – Di 25. August 2015
Amsterdam – Muiden – Muiderzand – Muiden – Utrecht
Zurück im Markermeer steuern wir Muiden an, um den Mast für die Rückreise zu legen. Doch die Werft hat keinen Mitarbeiter zur Verfügung und alleine überlassen sie uns nicht den Kran. So fahren wir rüber nach Muiderzand und legen am nächsten Morgen dort den Mast. Nun geht es unter Motor bei Muiden in die Vecht, von der man sagt, es sei der schönste Fluss der Niederlanden. Wir geniessen die sehr abwechslungsreiche Landschaft, schöne direkt am Fluss stehende Häuser und die Ruhe nach der Festivalhektik in der Großstadt Amsterdam. Ein besonderer Höhepunkt ist die Fahrt durch Utrecht mit über zwanzig Brücken, durch den Tunnel unter dem mittelalterlichen Rathaus hindurch undeinem schönen Liegeplatz unter Bäumen nahe dem Zentrum der Stadt.

7. Etappe: Mi 26. – Fr 28. August 2015
Utrecht – Driel – Emmerich – Wesel
Die Rückfahrt über Lek, Nederrhein und Rhein bei milden Temperaturen und Niedrigwasser gestaltet sich dieses Mal einfacher als in früheren Jahren. Es war wohl zueinfach. Denn bei Rees setze ich Helios in einem Steinfeld fest. Ein uns zu Hilfe eilendes Schiff des Wasserschifffahrtamtes und ein weiteres der Wasserschutzpolizei gelingt es nicht, uns zu helfen. „Der Grund sei zu unrein“, wie sie uns über Funk mitteilen. Erst die mächtige Welle eines Sechserschubers lässt uns frei kommen. Die WSP beordert uns zurück nach Rees, wo sie den „Seeunfall“ protokollieren. Am frühen Abend legen wir HELIOS nach sechs Wochen an unserem Steg der WSK Wesel an.